Französischer Boxer protestiert mit Sitzstreik

Französischer Boxer protestiert mit Sitzstreik

Der französische Superschwergewichtsboxer Mourad Aliev ist bei den Olympischen Spielen in Tokio disqualifiziert worden und hat danach ungehalten sowie aggressiv auf die Entscheidung reagiert.

Der aus Moskau stammende 26-Jährige schlug nach dem Kampf-Abbruch am Sonntag wütend in Richtung einer TV-Kamera, nachdem er mit mehreren Gesten sein Unverständnis dokumentierte. Nach einiger Zeit setzte er sich außerhalb der Seile auf die Ringplattform und ging in einen Sitzstreik. Nach 30 Minuten verließ er seinen Platz, kehrte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP aber wieder zurück. Insgesamt saß Aliev etwa 45 Minuten auf der Stelle. In dieser Zeit war eine Pause der Box-Wettkämpfe bis zur Session am Abend (Ortszeit).

Er wurde im Kampf gegen den Briten Frazer Clarke vier Sekunden vor dem Ende der zweiten Runde disqualifiziert. Ob ein von Schiedsrichter Andrew Mustacchio aus den USA als absichtlich gewerteter Kopfstoß oder Alievs Protest gegen den daraufhin angezeigten Punktabzug Ursache für die Disqualifikation war, blieb zunächst unklar. «Jeder weiß, ich habe gewonnen», brüllte Aliev in der fast leeren Kokugikan-Arena. Die erste Runde war in dem engen Kampf für ihn gewertet worden. Clarke hat durch den Sieg und den Einzug ins Halbfinale die Bronzemedaille bei Olympia sicher.